Eiszeit


Der Galgenberg

Der 374 Meter hohe Galgen­berg liegt vier Kilometer nörd­lich der Donau. Er besteht aus tertiären Schottern und ist an seinen Ost- und Nordhängen von mächtigen Löß­schich­ten bedeckt. Diesen Gesteinsstaub brachten Stürme im Ver­laufe der letzten Eiszeit (Würm-Eiszeit) bei kaltem und trocke­nem Klima vom Fuße der Gletscher mit und lagerten ihn an den Wind­schatten­seiten der Berge ab.

 

Die Eiszeiten

Die Zeit zwischen den letzten Höchststän­den von Ver­eisungen vor 70.000 bzw. 20.000 und bis zum Ende der letzten Eis­zeit vor ca. 10.000 Jahren be­stand aus zahl­reichen Kälte- und Wärme­schwankun­gen, die sich heute noch in den Lößwänden wieder­spiegeln. Wurde das kalt-trocke­ne Klima durch ein wärmeres oder wechsel­feuchtes abgelöst, kam es zu Boden­bildun­gen, die sich im hellen Löß ab­zeichnen.

 

Was eine Lößwand erzählen kann

Eingehende Analysen der Sedi­mente und ihrer Einschlüsse (Schneckenhäuser, Pollen, Holz­kohle u.a.) vermögen eine Rekon­struk­tion von Klima und Umwelt der eis­zeit­lichen Samm­le­rinnen und Jäger. Die verti­kale Ab­folge der Schich­ten (Stratigraphie) ermög­licht eine re­lative zeit­liche Ein­ord­nung. Die ab­solute Zu­ord­nung nach Kalen­derjahren er­folgt zumeist durch Messung des Zerfalls des radioaktiven Kohlenstoffisotops C-14 aus organi­schen Materialien wie z. B. Holz­kohle.

 

Schnecken und Klimageschichte

Bestimmte „Schneckengesellschaften“, deren Gehäuse im Löß zu finden sind, lassen Rück­schlüsse auf damals herrschende Umwelt­bedingungen zu. So wissen wir, daß die Siedlung am Galgenberg in der Zeit eines kühlen bis kalten Klimaabschnittes mit Gras- und Steppenlandschaft angelegt wurde. Die starke rote Bodenbildung darunter hingegen ist Zeuge eines deutlich günstigeren, wärme­ren Klimas mit größeren Waldflächen.

 

 

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